Stollen Eisendorf - Sinter
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- Roland Konopac
Die Überraschung
Als ich einem Bekannten beiläufig die Existenz eines alten Entwässerungsstollens in der Nähe seines Wohnorts erwähnte, schien ihn dies zu beschäftigen. Er schickte mir eine heute nicht mehr existenten Link im Netz. Einfach zu blöd, dass die Qualität des dort veröffentlichten Bildes meinen Ehrgeiz und die Koordinaten, mitten im Acker, meine Neugier weckten.
"Der Stollen bei Eisendorf südlich von Grafing dient zur Entwässerung und Urbarmachung von landwirtschaftlichen Flächen. Der ehemalige See mit einer Fläche von über 80 Tagwerk wurde im Juli 1829 nach nur viermonatiger Bauzeit durch den 288 m langen Wasserlösungstollen abgelassen. Der teilweise mit Natursteinplatten und Ziegelmauern gesicherte Stollen ist immer noch in Betrieb." (Quelle: Münchner Höhlengeschichte II)
Am nachfolgenden Samstag, es regnete in Strömen, stieg die Suchmannschaft ins Auto. Kinder eignen sich hierfür hervorragend. Aus Gründen, von mir schon lang vergessen, haben diese eine starke Affinität zu Dreck und Nässe. Der rasche Erfolg stellte sich daher auch ein. Der Zufluß zum Entwässerungsstollen konnte zielgerichtet angesteuert werden, das erste Bein versank im Bach bis zur Hüfte. Eigentlich unglaublich, da der von mir festgestellte Wasserpegel die 15 Zentimeter nicht überschritt. Der Stollen wurde nicht befahren, obwohl er im Vergleich deutlich trockener als die Umgebung draußen war. Der Querschnitt von 40 Zentimeter Breite und grob 1 Meter Höhe erschien nicht sehr einladend, auch wurde kein Licht mitgeführt.
Äußerlich patschnaß, nach weniger als 5 Minuten zurück im Auto, fiel die Entscheidung nun den Abfluß des Stollens zu suchen. Schließlich waren wir gar zu schnell fündig geworden. Ein paar Kurven gefahren und schon war das Tunnelende scheinbar lokalisiert. Der Querschnitt war jedoch viel größer und sogleich stelle die Suchmannschaft fest, Licht ist zu sehen. Das Auto stand offen, jedoch wurde diesmal eine Lampe mitgeführt. Der Sieg der Neugier: Über mehrere kleine Wasserfälle ging es durch den Tunnel bergan. Es handelte sich um eine Unterführung, der Stollen endet weiter oben am Berg.
Neben Spinnen - sehr zahlreich - und deren Netzen - in meinem Gesicht - fand sich zur allergrößten Freude auch Sinter. Und was für welcher, gleich mehr als in vielen oberbayerischen Höhlen. Eigentlich sollte jede Röhre unter einer Straße, einer Bahnlinie oder sonstwo auf ablichtbaren Sinter untersucht werden. Es scheint auch in künstlichen Hohlräumen wachsen mit der Zeit sehr schöne Naturformen. Gleich dahinter das Tageslicht und grüne Farne, ein wirklich toller Eindruck. Leider stürzte Wasser durch den engen Spalt, auch ergoß es sich über die Öffnung, wie ein Vorhang.
Nun war alles egal, Jeans in den Wasserfall, durch und raus, weiter bergan, immer dem herrlichen Bachlauf entlang. Der Endpunkt des Stollens fand sich in einer natürlichen Höhle, die Begeisterung der Kinder war kaum zu bremsen, nur das unversperrte Auto, die inzwischen bis zur Haut durchnäßte Kleidung und der Dauerregen drängten zum Rückzug. Dieser gelang schnell, denn die Spinnweben behinderten nicht mehr und auch Bilder wurden keine mehr eingefordert.
Auf Franz Lindenmayrs Webseite ist ein Bericht dazu im Rahmen eines HöPho-Treffens von 2004, http://www.lochstein.de/ver/hp/2004/2004hp.htm und runterradeln.... ein paar Bilder.
Der Eisendorfer Stollen war im Rahmen der Erdstallausstallung im August 2009 im Museum Grafing zu besichtigen.
Vereinsleitung 2019
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Peter Forster – erster Vorsitzender des Vorstandes Bin stolzer Papa von zwei Kindern, die mittlerweile ihre eigenen Wege gehen aber mich nach wie vor bei der Höhlenforschung tatkräftig unterstützen. Bin seit 20 Jahren im Verein für Höhlenkunde in München. Gleichlaufend bin ich im Arbeitskreis für Erdstallforschung tätig, wo es nicht nur um die sog. Erdställe, sondern auch um Kelleranlagen und andere künstlich geschaffene Objekte geht. Ich arbeite seit über 30 Jahren im Forschungsinstitut für Wärmeschutz im Labor. Somit bin ich durch und durch ein Forscher. Die Höhlenforschung, den Verein zu bewegen, mit allen dazugehörigen Gefährten, ist der Motor meiner Leidenschaft. |
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Tobias Timmermanns – zweiter Vorsitzender des Vorstandes 32 Jahre alt und seit 2017 Mitglied im Verein für Höhlenkunde. Meine Karriere ging steil im Verein, kaum Mitglied schon Vorstand. Seit fast drei Jahren sind Peter und ich im Amt und wollen eigentlich nur eines bewegen: Die Forschung! Auch wenn ich Peter schon seit fast 10 Jahren kenne, wusste ich lange nicht was er so treibt, bis er mich mal an einem Aprilwochenende mitnahm. Seitdem habe ich Höhlenlehm geleckt und kann mir kaum etwas spannenderes vorstellen. Wenn ich nicht auf dem Fahrrad sitze, findet man mich überall, wo es dunkel ist. |
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Ilona Kleinert – Mitglied des Vorstandes, Schatzmeisterin 54 J., 1 Kind, Kauffrau im Einzelhandel, Hobbys: Bergwandern und Fotografieren. Seit 2018 im Verein, seit 2019 Schatzmeisterin. Zu meinen Aufgaben gehört die Erfassung und Verwaltung der Mitgliederdaten. Ich beantworte Eure Anfragen, Anfragen von Verbänden, Versicherungen usw. Für die ordnungsgemäße Führung von Kasse und Konto bin ich verantwortlich. Gemeinsam mit dem Vorstand wird der Haushaltsplan aufgestellt und überwacht. Die Steuererklärung ist eine weitere Aufgabe. Ich möchte meine Arbeit als Schatzmeisterin weiterhin verantwortungsvoll für Euch ausführen. |
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Jürgen Holz, Fachbeitrat, Referat Vereinsausrüstung
35 Jahre, verheiratet, Projektleiter, Vereinsmitglied seit 2014. Nach der Befahrung eines Flourit-Bergwerkes in Südtirol und diversen Canyoning-Touren bin ich bei der Höhlenforschung hängen geblieben. Hier kann ich Grenzen verschieben und meine Neugier befriedigen, indem ich von anderen und der Natur lerne. Mein Wissen habe ich mir am Anfang autodidaktisch auf Basis aktueller internationaler Literatur, später auch im Austausch mit Kameraden/innen angeeignet. Die Freude am Objekt hat mir den Ruf eines Materialnarrs eingebracht. Ich wurde 2016 in der HFS zum Materialwart vorgeschlagen, mehrfach gewählt und übe dieses Amt nun im VHM weiter aus. |
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Johanna Bartos, Fachbeirat, Referat Höhlenrettung
55 Jahre, 2 erwachsene Kinder und 3 Enkelkinder, Angestellte. Vereinsmitglied seit 2012 bei HFS. Erste Höhlenbefahrungen 1984, seit 2011 bei der Höhlenrettung Baden-Württemberg aktiv und ab 2014 bei der Bergwacht München aktive Einsatzkraft. Als Fachreferentin für die Höhlenrettung biete ich mehrfach im Jahr gemeinsame SRT Trainings mit der Bergwacht München an. Dabei berate ich zur Konfiguration der Ausrüstung und der Bewegung am Seil. Zudem lehre ich Rettung aus dem Seil und Kameradenrettung. |
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Dr. Thomas Beilner, Fachbeirat, Referat Kataster West
Vereinsmitglied seit 2004. Meine Leidenschaft ist die systematische Suche nach neuen Höhlen, deren Erforschung und Dokumentation. Im Auftrag des Vereins sammle und archiviere ich alle Informationen zu Höhlen zwischen Inn, Donau und dem nördlichen Alpenraum, die mir von Höhlenforschern zur Verfügung gestellt werden. Gemäß unserer Katasterordnung unterstütze ich Vereinsmitglieder aber auch alle anderen Höhlenforscher und interessierte Personen mit Informationen zu bereits bekannten Höhlen. Wenn mir neu entdeckte Höhlen gemeldet werden, vergebe ich eine international anerkannte Katasternummer und registriere sie samt ihrer Erforscher und Entdecker im Kataster. |
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Werner Zagler, Fachbeirat, Referat Kataster Ost
54 Jahre, verheiratet, zwei Töchter, Vereinsmitglied seit 1985. Seit über 30 Jahren erforsche ich zusammen mit meiner Frau Gertrud Keim Höhlen im südbayerischen Raum. Durch die gesammelte Erfahrung in der Höhlenforschung befähigt bin ich seit mittlerweile 3 Jahrzehnten in der Höhlenrettung tätig und seit dem Jahr 2000 bei der Höhlenrettung der Bergwacht engagiert, davon die letzten 10 Jahre als Truppführer. Nach langjährigen Tätigkeiten im VHM als Schlaz-Redakteur, Bibliothekar und Rettungsreferent verwalte ich schließlich die „Früchte der Höhlenforschung“, nämlich die von den Forschern gelieferten Höhlenpläne und Aufzeichnungen. |
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Dr. Gertrud Keim, Fachbeirat, Referat Bücherei 51 Jahre, verheiratet, zwei Töchter, von Beruf Geologin. Vereinsmitglied seit 1988. Seit über 30 Jahren bin ich in Höhlen unterwegs sowohl in der Neuforschung als auch zu Urlaubstouren und nahezu eben solange bin ich in der Höhlenrettung tätig. Eine meiner Leidenschaften sind Bücher, daher liegt mir das Amt nahe. Leider gibt es mangels Räumlichkeiten derzeit nur eine Mini-Bibliothek. Meine Aufgabe ist u.a. die Anschaffung neuer Bücher und die Verwaltung der durch den Schriftentausch eingegangen Zeitschriften. Das Ergebnis findet ihr in jedem Schlaz im Artikel „Neu aus der Vereinsbücherei“. |
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Peter Hofmann, Fachbeirat, Referat Redaktion Schlaz 60 Jahre, verwitwet, eine Tochter, Dipl.-Kfm., kaufm. Leiter der ANITA GmbH. Vereinsmitglied seit 1984. Mein Interesse gilt seit jeher dem Fotografieren und anthropospeläologischen Themen. Darüber habe ich schon viel veröffentlicht und im BOD-Verlag mehrere Gebietsführer herausgebracht. Vielleicht ist es deshalb auch logisch, dass ich – nach zwei Jahren im Vorstand – seit drei Jahren beim Schlaz gelandet bin. Es macht mir Spaß, unserer Zeitschrift ein qualitätsvolles und modernes Image zu geben – und ich bin für Neues offen, wie ja diese Ausgabe beweist. Viele Infos über mich auf meiner Website: www.tropfstein.de |
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Elisabeth Zahner, Fachbeitrat, Referat Höhlenschutz 61 Jahre, verheiratet mit Toni Müller, keine Kinder, Musiklehrerin. Vereinsmitglied seit 2006. Mit Toni forsche ich seit 2005 in Höhlen im Steinernen Meer, seit 2010 bin ich im Fachbeirat für den Höhlenschutz zuständig. Seitdem zähle ich, natürlich mit Helfern, jeden Winter Fledermäuse in der Schlüssellochhöhle. Und ich beteilige mich an den Treffen von Fledermausschützern und an den Arbeitskreisen und Aktionen zu Biospeläologie und FFH. |
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Julia Hofmann, Fachbeirat, Referat Schriftentausch und -versand
19 Jahre, Schülerin. Durch das Hobby meiner Eltern und den VHM bin ich seit klein auf in Höhlen unterwegs. Schon immer war ich dabei gewesen und habe dadurch vor allem den Spaß am Reisen und Wandern entdeckt. Als Höhlen-Fotomodel meines Vaters warte ich leider noch auf den großen Durchbruch ... bis dahin habe ich deswegen Zeit, mich als Versandleiter des VHMs nützlich zu machen. |
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Stefan Gaar, Fachbeirat, Referat Höhlentauchen
46 Jahre, verheiratet, 2 erwachsene Kinder, selbständiger IT Berater. Vereinsmitglied seit 2017 bei HFS. Tauchen seit 1995, Erster Höhlentauchgang 1997 in Mexiko. Seit 2014 Ausbilder für Höhlentauchen bei PATD. Ich möchte die Leidenschaft fürs Tauchen und Höhlenforschen anderen näherbringen, Erfahrungen auszutauschen und das Sicherheitsniveau steigern. Dabei betrachte ich alle Aspekte und Stilrichtungen und lerne gerne selbst dazu. Als Fachreferent fürs Höhlentauchen im VHM biete ich regelmäßig Workshops an. |
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Thomas Knollmann, Fachbeirat, Referat Engstellen
Geboren 1961, verheiratet und zwei inzwischen erwachsene Kinder. Seit über 40 Jahren Mitglied der Bergwacht und über diesen Weg 2012 die Kontakte zu den Höhlenrettern/Forschern bekommen. Seit 2013 Erarbeitung eines staatlich anerkannten Lehrganges zum Sprengen im Rahmen der Höhlenrettung und Forschung. Seit 2014 Mitglied der Höhlenrettung in der Bergwacht, seit 2015 Mitglied der HFS und jetzt natürlich im VHM. In München möchte ich gerne das Fachwissen im Bereich der „Zwangserosion“ zu bündeln, und die „Microsprengungen“ zu verfeinern und natürlich den Erfahrungsaustausch zu ermöglichen, also bei Fragen … jederzeit gerne. |
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Jürgen Wipplinger, Fachbeirat, Referat Homepage 48 Jahre, Franke, Dipl. Informatiker, weltweit aktiver Hochgeschwindigkeitshöhlenfotograf und Webmeister. Gründungsmitglied der HFS, und als Kassenwart im dortigen Vorstand tätig gewesen. Betreiber von caveseekers.com und daher lange Jahre Feindbild in meiner Heimat. Reine Spaßtouren gab und gibt es nicht - konsequent werden bei jeder Befahrung mindestens 16 Bilder erstellt. Herr von über 30.000 Höhlenbildern in einer eigenen Datenbank, die den Zustand zum Befahrungszeitpunkt dokumentieren. Alle an der Höhlenforschung Interessierten sollen eine Möglichkeit finden, mitzumachen, sich auszutauschen und voneinander zu lernen. |
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Winfried Raab, Fachbeirat, Referat Künstliche Hohlräume 53 Jahre, verheiratet, IT Systemspezialist. Vereinsmitglied seit 1983. Ich interessiere mich für alle befahrbaren Hohlräume; hierzu zählen neben den Naturhöhlen auch künstliche Objekte mit Entstehung in der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Ich verbringe viel Zeit mit Literaturrecherche – meist sind es Berichte und Skizzen über den Altbergbau – und gebe die gewonnenen Informationen gerne an Interessierte weiter. Mit den künstlichen Hohlräumen erweitert sich das Spektrum unseres Vereins von der einfachen touristischen Erkundung bis hin zu mehrtägigen Untertagefahrten. |
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