Eines der schönsten Geotope am Fuße der Watzmann-Ostwand trägt den Namen „Eiskapelle“.
Ist sie wirklich eine Kapelle aus Eis? Schon beim Anblick des enorm großen, nicht ganz
ungefährlichen, Eingangsportals stockt einem der Atem. Im Schein der Sonne fällt der Blick
weit in das Innere der Eiskapelle und bietet dem Betrachter ein sakrales Bild. Wegen der
klimatischen Veränderungen, somit auch langanhaltenden Sommertagen, kommt es zur
massiven Abschmelzung der Eiskapelle.
Auf mich wirkte die Kapelle aus Eis, als würde ich durch den Regen gehen oder als würde sie weinen.
Durchzogen mit Schutt und Geröll erstreckt sich die Eiskapelle nur noch wenige Meter bis zum Fuße
der gewaltigen Watzmann-Ostwand. An dieser Stelle fällt der eindrucksvolle Eisbach über die
Randkluft aus in beachtlicher Höhe ein und setzt seinen Weg durch die Eiskapelle fort bis er schließlich
ins Freie tritt.
Einige Höhlenforscher aus den Vereinen „Höhlenforschung Südbayern e.V.“ und „Verein für
Höhlenkunde in München e.V.“ und andere Höhlenbegeisterte, besuchten unter der Führung von
Andreas Wolf im Oktober 2018 die Eiskapelle am Fuße der Watzmann-Ostwand.
Peter Forster